Ressourcenorientierter Umgang mit Traumata
Ressourcenorientierter Umgang mit Traumata
Als Vater der Salutogenese gilt Aaron Antonovsky. Bei seinem Modell steht die Frage im Vordergrund:
Warum bleiben Menschen gesund? Ich finde diesen Ansatz sehr schön! Warum sollte die ganze Aufmerksamkeit in die Fragen nach Ursachen von Krankheiten und Risikofaktoren fließen? Das heißt nicht, dass diese Fragen unnötig sind, aber auch hier gilt es die Balance zu halten.
Bei dem ressourcenorientierten Umgang mit Traumata ist die Stabilisation vordergründig. Der Umgang ist phasenorientiert. Hierbei handelt es sich nicht um das Hervorrufen einer Retraumatisierung, vielmehr geht es um Stabilisierungsverfahren, Realisation der traumatischen Erfahrung, Personifizierung, Trauer und Akzeptanzphase, Integration des Erlebten und Erkennen oder Wiederentdecken der eigenen Ressourcen („Quellen“). Die Fokussierung auf die Ressourcen dient zur Herstellung des Gleichgewichts zu negativen Bildern.
Der Umgang fördert Selbstwirksamkeit, Autonomie und Selbstbestimmung des Menschen, um dessen Resilienz zu stärken.
Die Erinnerung an unsere Traumata werden auf verschiedenste Weise „gespeichert“, sei es in diversen Gehirnarealen, in unseren Zellen und auch in der Muskulatur. Deshalb ist es so wichtig uns bewusst zu werden, dass wir uns nicht mehr im eigentlichen Traumerlebnis befinden, sondern das uns unsere Erinnerungen durch verschiedenste Trigger einholen.
Es ist möglich, dass man mit traumatischen Erinnerungen und den dazugehörigen Gefühlen umgehen kann, ohne das sie unser Leben negativ beeinflussen. Sie sind Teil unseres Weges – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Es geht um den (Wieder)Aufbau von Sicherheit, das Achten der eigenen Grenzen, das Auseinandersetzen mit den Symptomen und dem Selbstvertrauen.
Es geht um das aktive Entscheiden einen neuen Weg zu gehen.